Fachkräftemangel? Ja. Aufgeben? Nein.
Die Schweizer Wirtschaft wächst. Es entstehen stetig neue Arbeitsplätze. Da gleichzeitig aber die Geburtenrate sinkt und die Pensionierung der Babyboomer-Generation näher rückt, ist die Gefahr gross, dass immer mehr Stellen unbesetzt bleiben. Die Folge: ein Mangel an Fachkräften und damit Schwierigkeiten in der Rekrutierung. Was du dagegen unternehmen kannst? Wir zeigen es dir.
Welche Branchen sind betroffen?
Bereits heute ist der Fachkräftemangel in vielen Branchen fatal und wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen. Ein besonders grosser Mangel lässt sich in den folgenden Bereichen feststellen:
- Gesundheitswesen und Pflege
- Gastronomie
- Industrie
- Handwerk
- MINT-Berufe (Ingenieure / Fahrzeugbau / Maschinenbau / Elektrotechnik)
- IT und Software
Gemäss einer Studie von Tino Senoner (Dynajobs), welche im Blick veröffentlicht wurde, fehlen uns bis ins Jahr 2025 rund 365'000 qualifizierte Fachkräfte auf dem Markt. Er geht sogar davon aus, dass sich die Zahl bis ins Jahr 2035 mehr als verdreifachen wird.
Die Covid-19-Pandemie hat besonders die Gesundheitsbranche hart getroffen und führt einmal mehr vor, wie stark der Mangel an Pflegepersonal bereits heute ist. Arbeitest du in der Gesundheitsbranche und möchtest direkt mehr Insights erhalten? Dann kannst du hier zum passenden Abschnitt springen.
Welches Risiko birgt der Fachkräftemangel für Firmen und Personalleiter:innen?
Einbussen auf das Arbeitsklima
Nicht besetzte Stellen führen zu einer höheren Arbeitsbelastung der bestehenden Mitarbeitenden. Sollte diese Situation längere Zeit anhalten, hat das zur Folge, dass sich das Arbeitsklima verschlechtert und eine angespannte Stimmung herrscht. Im schlimmsten Fall resultiert daraus ein Anstieg der Personalfluktuation.
Lohnspirale und höhere Kosten
Der Wettbewerb um Fachkräfte wächst und treibt damit die Lohnspirale in die Höhe. Das stellt besonders kleine und mittlere Unternehmen vor grosse Herausforderungen. Denn mit den «grossen Spielern» auf dem Markt mitzuhalten, ist in finanzieller Hinsicht problematisch. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist der geringere Bekanntheitsgrad von KMU, was die Besetzung der Vakanzen zusätzlich erschwert. Dadurch steigen die Recruiting-Kosten, um mit der Konkurrenz auf dem Markt mithalten zu können.
Umsatzwachstum wird ausgebremst
Durch das Fehlen von Personal besteht das Risiko, dass die Qualität des Produkts oder der Dienstleistung nachlässt. Dies führt dazu, dass mit Einbussen im Firmen- bzw. Umsatzwachstum gerechnet werden muss.
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Wie kannst du dem Fachkräftemangel entgegenwirken?
Arbeitgebende kommen nicht darum herum, neue und innovative Methoden zu verfolgen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Vielen Unternehmen fehlt jedoch eine geeignete Strategie für die Rekrutierung von Fachkräften. Folgende Massnahmen sind heutzutage enorm wichtig, um sich den potenziellen Kandidat:innen attraktiv zu präsentieren und die offenen Stellen so schnell wie möglich zu besetzen.
1. Das Employer-Branding stärken
Ein Beruf, der erfüllt und glücklich macht. Eine Firma, welche die eigenen Visionen teilt, ein gutes Arbeitsklima sowie abwechslungsreiche Aufgaben, Karrierechancen und Weiterbildungen gehören heutzutage zu den Erwartungen der jüngeren Generation von Fachkräften. Das Employer Branding – die eigene Arbeitgebermarke – spielt hier die entscheidende Rolle, um sich als attraktive:r Arbeitgeber:in zu präsentieren und sich auf dem Arbeitsmarkt vorteilhaft zu positionieren, um so geeignete Kandidat:innen für die eigene Firma zu begeistern. Wieso sollen die Fachkräfte eine Stelle bei dir antreten? Dein Unternehmen braucht eine Employer Branding Strategie, welche deine Vorteile gegenüber anderen Arbeitgebenden hervorhebt und dich authentisch, glaubwürdig und unverwechselbar präsentiert.
2. Passiv suchende Fachkräfte ansprechen
Immer weniger Fachkräfte werden von immer mehr Firmen umworben. Da reicht die sogenannte «Post and Pray»-Methode, bei der Stelleninserate veröffentlicht werden und man auf passende Bewerber:innen hofft, schlichtweg nicht mehr aus. Viel zielführender: Nicht nur aktiv suchende, sondern auch passiv suchende Fachkräfte ansprechen!
Passiv suchende Fachkräfte sind diejenigen, die zwar nicht zu 100 % glücklich sind im Job, sich aber nicht aktiv auf Stellensuche befinden. Mit einer gezielten Ansprache sind sie aber offen, eine neue Position anzutreten. Studien zufolge sind das ganze 70 % des gesamten Bewerbermarkts. Was das in konkreten Zahlen bedeutet, siehst du hier:
Und hier kommt Social Media ins Spiel. Denn passiv Suchende erreicht man am schnellsten und einfachsten dort, wo sie am meisten Zeit verbringen – in den sozialen Medien. Fast 9 von 10 Fachkräften sind auf Instagram, Facebook und Co. mehrmals täglich unterwegs. Die neuen Möglichkeiten der direkten Zielgruppenansprache via Social Media – auch Social Recruiting genannt – sind heute ein wichtiger Faktor für den Rekrutierungserfolg und damit ein fester Bestandteil davon. Ein weiterer grosses Vorteil: Dieselben Kanäle können auch gleich für euer Employer Branding genutzt werden.
Klingt spannend? Hier findest du weitere Informationen, wie genau Social Recruiting funktioniert und wie wir dich dabei unterstützen können.
3. Engagement für die Berufsbildung
Die Berufsbildung ist ein Schlüsselelement im Kampf gegen den Fachkräftemangel und kann nachhaltig dazu beitragen, dass du deine offenen Stellen mit passenden Kandidat:innen besetzen kannst. Durch das Ausbilden von Fachkräften eröffnet sich dir die Chance junge Fachkräfte von Beginn an in ihrer beruflichen Laufbahn zu begleiten, was sich oft auch nach der Berufslehre noch für dein Unternehmen auszahlen kann. Mehr Informationen erhälst du in folgendem Blogbeitrag von yousty.ch.
Im Podcast «Inside Berufsbildung» gibt Urs Casty, Gründer der Yousty AG und professional.ch einen vertieften Einblick in die Themen Fachkräftemangel und Berufsbildung. Schon reingehört?
4. Jobinserate mobile-fähig gestalten
Wer in der Zukunft erfolgreich rekrutieren will, braucht in erster Linie schlanke und schnelle Bewerbungsprozesse. Die Lösung: Ein einfacher, übersichtlicher, attraktiver und mobile-fähiger Bewerbungsprozess, der es ermöglicht, sich auch von unterwegs vom Smartphone aus zu bewerben. Hier erfährst du mehr über die Rolle des Smartphones im Bewerbungsprozess.
Mit den drei oben genannten Massnahmen, gehst du bereits einen grossen Schritt in die richtige Richtung und wirkst dem Fachkräftemangel entgegen. Die folgenden Aspekte helfen noch zusätzlich:
5. Weiterbildungen unterstützen
Die Mitarbeitenden sind das wichtigste Kapital einer Firma. In sie zu investieren, lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Durch den andauernden Fachkräftemangel werden Weiterbildungen wichtiger als je zuvor. Denn so können sich bestehende Mitarbeiter:innen für neue Aufgaben qualifizieren.
6. Bewerber:innen eine Chance geben
Sei flexibel bei der Rekrutierung! Die «nonplusultra» Kandidat:innen sind nicht immer leicht zu finden. Oft fühlen sich Fachkräfte von Inseraten mit extrem hohen Anforderungen von Beginn an abgeschreckt, was zu weniger Bewerbungen, von durchaus sehr qualifizierten Kandidat:innen führt. Das ist schade, denn auch eine Fachkraft, die nicht ganz alle Anforderungen erfüllt, kann sich als passender Match für dich als Arbeitgeber:in herausstellen.
Möchtest du neue Wege gehen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die passenden Kandidat:innen anzusprechen? Wir helfen dir dabei. Erfahre hier mehr darüber.
Der ausgeprägte Fachkräftemangel in der Gesundheitbranche
Der nationale Versorgungsbericht 2021 von Obsan (Schweizerisches Gesundheitsobservatorium) zeigt auf, wie gross der Mangel an qualifizierten Fachkräften in der Gesundheitsbranche tatsächlich ist. Der Bedarf in Spitälern und Alterszentren dürfte bis 2029 um 36'500 Pflegefachkräfte ansteigen. Die folgende Grafik zeigt den genauen Mangel in den Bereichen Tertiärstufe (z.B. dipl. Pflegefachpersonal) und Sek. II (z.B. Fachpersonal Gesundheit) auf:
Auf die verschiedenen Bereiche der Gesundheit aufgeteilt bedeutet das gemäss Bericht eine Zunahme des Bedarfs in Spitälern um 14 %, in Alters- und Pflegeheimen um 26 % und in Spitexen um 19 %.
Um die Lücken von qualifiziertem Pflegepersonal zu füllen, greifen heutzutage viele Betriebe auf Personalvermittler und temporäre Mitarbeitende zurück. Nicht zuletzt wird auch auf ausländische Fachkräfte gesetzt. Denn gemäss oben genannter Studie waren 2019 rund 30 % des Pflegefachpersonals auf Tertiärstufe mit einem ausländischen Diplom angestellt.
Wie man es dreht und wendet – es müssen neue Wege eingeschlagen werden, um die passenden Fachkräfte zu erreichen. Wir helfen dabei und zeigen dir auf, wie du dich mit Social Media Kampagnen, spannenden Videos und einem tollen Unternehmensprofil, aber auch mit den richtigen, digitalen Prozessen, bei potenziellen Kandidat:innen positionierst.
Wie professional.ch hilft 🖤
Mit datenbasiertem AI Recruiting verhelfen wir dir zu mehr und besseren Bewerbungen. Dabei matchen wir deine Stellen genau mit jenen Kandidat:innen, die genau dafür passen.