Die Lehre legt den Grundstein für den Einstieg in die Berufswelt. Auch dieses Jahr bringt der Lernendenbarometer 2021 spannende Erkenntnisse. Er zeigt: Noch nie waren die Lernenden in der Schweiz so zufrieden – trotz Corona! Ein gutes Zeichen für Arbeitgebende. Denn der Nachwuchs scheint viele glückliche Fachkräfte mit sich zu bringen.
Noch nie waren die Schweizer Lernenden so zufrieden, wie in diesem Jahr. Dabei liesse die Corona-Situation einen ganz anderen Trend vermuten – Fehlanzeige! Auf einer Skala von 1-5 erreicht die Zufriedenheit der Lernenden den sehr guten Wert von 4.15 und verbesserte sich verglichen mit 2019 nochmals deutlich.
Im Grossen und Ganzen haben die Lernenden tatsächlich von Corona profitiert. Durch Umstrukturierungen, die Umstellung auf Online und Home Office waren die Lernenden gezwungen, selbstständig zu arbeiten. Trotz der räumlichen Distanz, die dabei zwischen den Lernenden und den Berufsbildenden entstand, stieg das Engagement letzterer. Gemäss der Umfrage haben sie in vielen Fällen versucht, möglichst nah bei ihren Lernenden zu sein und sie zu unterstützen, wo sie können. Vielleicht war es gerade dieses bewusste Aufzeigen von «ich unterstütze dich, wo ich kann», wodurch sich die Lernenden zu grossen Teilen respektiert gefühlt haben. Wie wichtig das Gefühl der Unterstützung für die Lernenden ist, zeigt auch folgender oft genannter Aspekt, der gemäss Studie zur Unzufriedenheit bei den Schweizer Lernenden führte: mangelnde Betreuung aufgrund fehlender Ressourcen.
Selbstständigkeit und Offensive – zwei Fähigkeiten, die die Lernenden nun bereits in jungen Jahren erlernen. Sehr erfreulich, da sie diese Stärken dann als junge Fachkräfte in die Arbeitswelt mitbringen.
Die Lernenden brauchen, wie es so schön heisst, einen «Safe Haven» – einen sicheren Hafen. Das Gefühl von Sicherheit entsteht für sie besonders dann, wenn sie wissen, wie es für sie nach der Lehre weitergeht. Speziell glücklich macht es sie, im Betrieb bleiben zu dürfen. Aber auch eine anderweitige Anschlusslösung sorgt für berufliche Sicherheit. Handkehrum steigt die Unzufriedenheit der Lernenden besonders im letzten Lehrjahr, sollten sie noch keine Anschlusslösung haben. Umso wichtiger in dieser Phase: Als Lehrbetrieb die Lernenden gut aufzufangen und zu unterstützen.
Die Lehrbetriebe, welche die Lernenden nach dem Abschluss nicht weiter beschäftigen können, müssen diese beim Übergang in ihren weiteren Karriereschritt unterstützen. So bleibt der Lehrbetrieb als guter Arbeitgeber in Erinnerung und stärkt das Image der Firma.
Urs Casty, Gründer von professional.ch
Früher war es in der Regel der gute Lohn, der die Fachkräfte «anzog». Dieser Trend ist nun definitiv Geschichte. Der Lernendenbarometer 2021 zeigt: Der Respekt, der den Lernenden entgegengebracht wird, beeinflusst am stärksten ihre Zufriedenheit während der Lehre. Auch Zusatzleistungen wie z. B. ein vergünstigtes Handy-Abo kommen da nicht dagegen an. Einen grossen Einfluss haben zudem abwechslungsreiche Tätigkeiten und ein gutes, angenehmes Arbeitsklima. Beliebt ist dabei z. B. der Wechsel und damit der Einblick in verschiedene Abteilungen.
Die Zahl der Lernenden, die ihren Beruf auch nach Lehrabschluss weiter ausführen möchten, ist 2021 nochmals angestiegen. Dieser Trend ist ein positives Zeichen für die Schweizer Arbeitswelt, die dadurch jedes Jahr motivierte und zufriedene Fachkräfte dazu gewinnt.
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